Leben

05.11.1893 Geboren in Erlangen, Vater Wilhelm Maldaque, Waffenmeister, Mutter Karoline Maldaque, geb. Ofenhitzer

1911 - 1913 Ausbildung zur Volksschullehrerin in Erlangen

1911 Umzug der Eltern nach Regensburg, Weißenburgstr. 27

1913 - 1920 Lehrerin an verschiedenen Schulen in Bayern

18.07.1916 Ihr jüngerer Bruder Wilhelm stirbt mit 21 Jahren als Infanterieleutnant in Flandern

1920 - 1930 Anstellung an der protestantischen Von-der-Tann-Schule. Sie ist die erste evangelische Volksschullehrerin in Regensburg

25.03.1927 Tod der Mutter

05.05.1929 Auszug aus dem Elternhaus. Sie wohnt bis zu ihrem Tod in der Orleanstraße 4

Frühjahr 1927 Sie beginnt ein Tagebuch zu schreiben. Mehr und mehr setzte sie sich mit den politischen Strömungen der Zeit auseinander, besucht auch Vorträge und Veranstaltungen der Kommunistischen Partei und des Freidenkerverbandes, ohne aber Mitglied dieser Organisationen zu werden

14.07.1929 Letzte Tagebucheintragung: "14. Juli 1929 in der neuen Wohnung, auch äußerlich frei von allen Ketten."

11.11.1929 Beginn der Überwachung durch die Poltische Polizei Regensburg in Zusammenarbeit mit "Hakenkreuzlern". Der Leiter der Politischen Polizei wird später Chef der örtlichen Gestapo

21.03.1930 Prozeß gegen den kommunistischen Stadtrat Konrad Fuß, dem ihre Freundin Irene Neubauer beiwohnt, welche zu der Zeit bei Elly Maldaque zu Besuch ist

22.03.1930 Einen Tag später wird eine polizeiliche Hausdurchsuchung bei Elly Maldaque durchgeführt. Ohne ihr Wissen werden Teile ihres Tagebuchs kopiert

28.06.1930 Zwei Monate vor ihrer Verbeamtung und nach 17 Jahren unbeanstandeter Tätigkeit wird Elly Maldaque fristlos und ohne Versorgungsansprüche aus dem Staatsdienst entlassen

01.07.1930 Elly Maldaque verfaßt ein "Rechtfertigungsschreiben" und legt vorläufige Beschwerde ein

02.07.1930 Eine Elternversammlung wird einberufen. Alle Eltern unterzeichen eine Ehrenerklärung für Elly Maldaque

10.07.1930 Elly Maldaque wird nach einem Nervenzusammenbruch auf Veranlassung ihres Vaters in die Nervenheilanstalt Karthaus-Prüll eingewiesen

20.07.1930 Sie stirbt. Die letztendliche Todesursache ist bis heute ungeklärt. Schon wenige Stunden nach ihrem Tod wurde ihre Leiche seziert, um "die Spuren ihres Handelns zu verwischen" (Weltbühne, 12.08.1930)

23.07.1930 Beerdigung auf dem Evangelischen Zentralfriedhof in Regensburg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Offen wird von "Justizmord" gesprochen.