Was wir wollen

Aufklärung und Menschenrechte

 

Das ueTheater versteht sich als politische Theatergruppe. Wir wollen gesellschaftliche Missstände auf die Bühnenbretter bringen und Lösungen durchspielen. Kunst um der Kunst willen ist nicht unser Ding. Ja, wir wollen mit dem Zeigefinger zeigen, denn Beliebigkeit gibt es schon genügend. Dabei ist es uns vollkommen gleichgültig, dass politische Kunst gemeinhin als langweilig gilt. Menschen, die solches behaupten, fühlen sich nicht gelangweilt, sondern gestört. Und das ist gut so.

ueTheater heißt mit Langnamen „ÜberbauTheater“ (bitte sprechen Sie daher „ü-Theater“). Dahinter versteckt sich die Anschauung von der Welt als Basis-Überbau-Modell. Die Ökonomie bildet die Basis, auf welcher der Überbau seine kulturellen Blüten treibt. Brecht formulierte diese Abhängigkeit poetischer: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Das heißt: Wollen wir effektiv gesellschaftliche Zustände ändern, müssen wir zuvörderst an der Ökonomie schrauben. Eine gerechte und glückliche Welt kann es nur geben, wenn die Güter dieser Welt gerecht und den Bedürfnissen gemäß verteilt werden.

Allerdings hat das ueTheater im Gegensatz zu leider allzuvielen alten und neuen Weltverbesser*innen ein positives Menschenbild. Wir glauben nicht an Erziehungslager und sonstigen Käse: Der Mensch ist schon recht so, wie er ist. Anders gewendet: Der Mensch ist gut, die Umstände sind mies.

Damit steht das ueTheater auch in Widerspruch zu allen gängigen Religionen, stellt doch die Postulierung der menschlichen Schlechtigkeit die Geschäftsgrundlage ihrer diversen Heilsversprechen dar. Daher fühlen wir uns verpflichtet, auch das weite Feld des Aberglaubens nach Kräften zu kultivieren. Unser Pflänzchen heißt selbstredend Aufklärung.

Das Ziel ist eine menschenwürdige Welt für alle. Wir denken, die Kunst muß ihren Beitrag dazu leisten. Und vielleicht kommt es ja einmal, wie Oscar Wild einstens prophezeite: „Womit wir uns befassen müssen, ist die Zukunft. Denn die Vergangenheit ist das, was der Mensch nicht hätte sein sollen. Die Gegenwart ist das, was der Mensch nicht sein sollte. Die Zukunft aber ist das, was Künstler sind.“

Seien wir darauf vorbereitet!