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Nach uns die Sintflut

Die studentische Theatergruppe „ueTheater in Verbannung“ (*) bringt den Nürnberger Klimaverbrecherprozess
auf die Bühne nebst Nazi-Terror-Gruppe.

Alle wissen es: Die Welt geht unter. Genauer: Nicht die Welt, sondern die Menschheit. Noch genauer: Nicht die Menschheit, sondern Menschen, sehr viele von uns Menschen. Und mit uns wird die Zivilisation untergehen. Genauer: Die Zivilisation, wie wir sie kennen. Kaum vorstellbar, dass es nach der Überschwemmung sämtlicher Küstenstädte und Abermillionen von Toten noch SUVs und Kreuzfahrtschiffe geben wird, Investmentbanking oder Monsanto, Helene Fischer, rosa Überraschungseier oder die repräsentative Demokratie.

Hier fängt das neue Stück der studentischen Theatergruppe „ueTheater in Verbannung“ an. Wir schreiben das Jahr 2030. Sämtliche Kipppunkte sind gekippt, sämtliche fossilen Brennstoffe in einem letzten kriegerischen Rausch verbrannt. Es gibt nichts mehr zu gewinnen, nichts mehr zu verteidigen. Niemand will den Scheiß noch regieren. So nehmen die Überlebenden ihre Angelegenheiten selbst in die Hand, schön basisdemokratisch und nach dem Konsensprinzip. Und siehe da, es funktioniert.

Und sie machen den alten Eliten den Prozess, in Nürnberg, gemäß dem Vorbild der Kriegsverbrecherprozesse nach dem 2. Weltkrieg. Das Ziel ist nicht Rache, sondern Erkenntnis und Versöhnung. Doch eine kleine Gruppe neonazistischer Klimaleugner will die Versöhnungsparty sprengen. Quer durch Deutschland marschieren sie, gepeinigt von Fluten und Wüsten, auf der Flucht vor Tornados, Waldbränden und tropischen Mücken, nach Nürnberg zu. Wird es den braunen Dummbeuteln gelingen, ihren Quatsch durchzuziehen?

Aufführungen:
14./15./16. Februar 2020 - 19:30 Uhr
Einlass 18:30 Uhr

Ort:
Vereinsgaststätte Sport-Club Regensburg
Alfons-Auer-Straße 26 – 93053 Regensburg

> Mitmachen
> Karten


(*) Das Studentenwerk Ndb/Opf verhindert seit Sommer 2019 Aufführungen des ueTheaters im Elly Maldaque Theater an der Uni, daher „in Verbannung“. Weitere Informationen hier.


Unterstützer*innen

Wir freuen uns sehr über alle Unterstützer*innen, die solidarisch an unserer Seite stehen gegen das kulturfeindliche Vorgehen des Studentenwerks Ndb/Opf. Das Studentenwerk tritt nicht nur die Kunstfreiheit mit Füßen, sondern verhindert aktiv antifaschistisches Gedenken an der Hochschule. Und das in Zeiten eines zunehmenden Rechtsrutsches. Bitte schreibt uns eine kurze Email an: kontakt@uetheater.de

Gruppen und Organisationen

bfg Bund für Geistesfreiheit Regensburg
Ruam Rockkabarett Ruam
solid Linksjugend ['solid] Regensburg
kbar Königlich Bayerische Antifa Regensburg
BI Asyl Bürger_innen-Initiative ASYL Regensburg (BI Asyl)
sjd SJD – Die Falken Kreisverband Regensburg
 iks Internationaler Kultur-und Solidaritätsverein Regensburg
 sra Sozialrevolutionäre Aktion

Einzelpersonen

Walter Hoffman, Erwin Schmid, Claus Hofmann, Bärbel Schwaiger, Hans Schamm, Anna Mücke, Johannes May, Melody Bayer, Gotthold Streitberger, Franz Huber, Julia Schönhärl, Gerhard Winkler, Iris Hüttinger, Lena Genniges, Dagmar Ketterl, Josef Bumeder, Nicole Aner, Gubi Rieder, Lisa Kohlhas, Christine Gruber, Anton Vogl, Marianna Haas, Clara Bigel, Ludwig Brunner, Roman Dörner, Katharina Low, Karin Prätori, Robert Mayer, Bettina Trampusch, Julian Wagner, Roman Bucher, Christian Bumes, Imno Huber, Raffael Weber, Lisa Wanninger, Joni Dertner, Franz Werner, Adrian Friedsam, Janett Taubenhansl, Florian Gmeiner, Kamala Müller-Sada, Elisabeth epperlein, Mareike Pösch, Tamara Busch, Semia Anli, Anil Simsek, Andreas Hopfauf, Dalila Celebic, Lukas Heckl, Dennis Oha, Lisa Birkl, Olga Kotrot, Marlene Gluma, Jonas Lemke, Sophia Grill, Nikolas Djukic, Lorenz Nix, Hannah Förstel, Nicole Michalak, Yannick Müller, Emil Würfl, Matthias Wiesinger, Andreas Chwatal, Jana Gießele, Karaasl von Ezgi, Anna Saga Wilhelmina Örbom, Sarah Victoria Kirchler, Carolin Fuß, Necati Güler, Memet Sarut, Gulumser Sarut, Mustum Palas, Nafiye Yilldim, Calmaz Miaiv, Calmaz Melele, Zübeyde Günay, Zubethe Kuman, Dominik Ufer, Alexandra Geiger, Stefanie Baskici-Jäger, Hermann Pilz, Cora Wolf, Ferdinand Kosch, Christl Pusch, Rebecca Reintser, Kunic Orf, Mathilde Schild

Statements

  • Ruam und die staaden Ruam:
    Wir, das Rockkabarett Ruam und die staaden Ruam unterstützen die Forderungen des ueTheaters:
    - die Umbenennung des UniTheaters zum Elly Maldaque Theater
    - das Nutzungsrecht des ueTheaters zu bezahlbaren Mieten.
    Gründe:
    - Elly Maldaque war Opfer der Nazis und wurde in der "Irrenanstalt" ermordet. Das heutige Bezirksklinikum ist Teil der Universität. Dem Theater an der Uni einen würdigen Namen zu geben ist mehr als angemessen.
    - es kann nicht sein, dass ehrenamtliche Kulturgruppen (Theater, Musik) an das Studentenwerk für die Nutzung der Theaterräume wie kommerzielle Veranstalter behandelt werden. Und das nur, weil das ueTheater den Namen Elly Maldaque Theater an der Uni verwendet.
    Mit dieser Maßnahme versucht man Kultur, die nicht dem Mainstream untergeordnet werden will, mundtot zu machen.
    Wir fordern auch andere Kulturschaffende auf. Helft dem ueTheater!
  • Erwin Schmid (Bund für Geistesfreiheit Regensburg und Bayern):
    Elly Maldaque ist eine freigeistige Frau gewesen. Sie ließ sich in keinen Rahmen pressen. Sie hat selbst nachgedacht und hat auch tatkräftig an einer Verbesserung der schlechten Lebensbedingungen mitgewirkt.
    Elly Maldaque ist ein toller Name für das Theater!
  • Gotthold Streitberger (Mitglied u.a. in BI Asyl und GEW):
    Das ueTheater hat sich mit seinen (bescheidenen) Möglichkeiten seit 15 Jahren als bedeutender Teil der Regensburger alternativen Kulturszene etabliert. Seine Aufführungen überraschen immer wieder aufs Neue und stoßen zum Denken und Handeln an. Dafür gebührt dem ueTheater Dank, Hochachtung, Respekt und Unterstützung!
    Das Studentenwerk agiert gegenteilig und versucht nun sogar das ueTheater unter dem Vorwand der Auseinandersetzung um den Namen Elly Maldaque in den Ruin zu treiben. Dafür fehlt mir jedes Verständnis. Ich fordere und erwarte, dass das Studentenwerk seine Forderung von 5000.-€ (statt erwarteter ca. 200.-€) zurücknimmt und wie bisher vom uetheater und anderen nichtkommerziellen studentischen Theatergruppen 15% der Eintrittsgelder verlangt.
    Ich danke für die ausführliche Stellungnahme zum Thema von Walter Hoffmann/Bund für Geistesfreiheit https://www.uetheater.de/blog/das-uetheater-ist-in-gefahr.html
    Gotthold Streitberger, Mitglied u.a. in BI Asyl und GEW
  • Julia Schönhärl
    Seit Jahren verfolge ich die Arbeit des ueTheaters uns schätze die Arbeit ungemein. Fast alle Aufführungen habe ich besucht und bin begeistert von der Themenauswahl und -aufbereitung. Mal wirklich eine Theatergruppe, die sich traut, kritisch auf die gesellschaftliche Entwicklung zu blicken und auch sog. "no-go" Themen aufzubereiten! Gratulation! Ich wünsche mir daher ein "Weiter so" und kann die Universität als idealen Standort in meinen Augen und alle aufmerksamen Bürgerinnen und Bürger nur ermutigen, die Akteur*innen des ueTheaters in Regensburg zu unterstützen. Es wäre ein großer Verlust für unsere Stadt, diese Gruppe zu verlieren!
  • Marianna Haas
    In einer Zeit, in der es wieder salonfähig wird gegen Menschen mit anderem Glauben, anderer Hautfarbe oder anderer Herkunft zu hetzen, in der arme, sozial schwache, behinderte oder hilfsbedürftige Menschen an den Rand gedrängt und ausgemustert werden, in der Menschen, die trotz Vollarbeit gerade noch überleben, aber nicht leben können, in der es kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt und man auf Stimmenfang bei Wahlen geht, indem man Ängste schürt und Sündenböcke kreiert, von denen man annimmt, dass die sich nicht wehren können, in so einer zeit braucht es dringend kritisches Theater! Theater, das den Finger in Wunden legt und auf Missstände zeigt!
    Das ueTheater ist eine gesellschaftskritische, studentische Theatergruppe, die sich seit über 15 Jahren intensiv für Menschenrechte und Demokratie einsetzt, es darf nicht durch Willkür in den Ruin getrieben werden! Hier geht es nicht um sachliche Gründe, sondern darum Macht auszuüben. Dies ist jedoch Machtmissbrauch und einer Bildungseinrichtung, aus der verantwortungsvolle, kritische und aufrechte Studenten hervorgehen sollen nicht würdig! Natürlich unterstütze ich das ueTheater! Ich habe hier auch schon mit großer Freude mitgewirkt, weiß also ganz genau, wen und was ich damit unterstütze!
  • BI Asyl
    Die BI Asyl kritisiert, dass das Studentenwerk dem ueTheater bei Aufführungen im "Theater an der Uni" verbieten will, auch den Namen "Elly Maldaque Theater an der Uni" zu nennen und in diesem Zusammenhang das ueTheater mit 5000 € und Aufführungsverbot bedroht. Die BI Asyl hofft, dass das Studentenwerk all dieses zurücknimmt.
    BI Asyl Regensburg, 13.12.2018
  • Solidaritätsschreiben der SJD – Die Falken Kreisverband Regensburg
    Das ueTheater muss gefördert und nicht ruiniert werden!
    Wenn ein politisches Theater, wie das ueTheater die Grundfeste des Kapitalismus auch nur ankratzt, dann ist das den Herrschenden natürlich ein Dorn im Auge.
    Durch die Auswahl der Inhalte schafft es Kurt Raster und das ueTheater immer wieder die Besucher, als auch die Darsteller auf neue Widersprüche und Ungerechtigkeiten in dieser Welt und unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Das passt so manchen nicht und das ist auch gut so.
    Die willkürlichen Angriffe des Studentenwerks sind ein Schlag ins Gesicht der Kunstfreiheit. Denn was ist die Kunstfreiheit wert, wenn der politischen Kunst keine Theater zur Verfügung stehen? Was ist die Meinungsfreiheit wert, wenn sie nur die Freiheit der Meinung der Herrschenden schützt?
    Wenn das ueTheater angegriffen wird erklären wir umso deutlicher:
    Wir als antifaschistischer Kinder- und Jugendverband unterstützen das ueTheater in seinem Kampf.
    Wir fordern die Umbenennung des Theaters an der Uni in Elly-Maldaque-Theater!
    Kostenfreie Nutzung des Theaters für das ueTheater!
  • Solidaritässchreiben des IKS – Internationaler Kultur-und Solidaritätsverein Regensburg
    Mit großem Erstaunen haben wir erfahren, dass das Studentenwerk der Universität Regensburg vom ueTheater verlangt hat; entweder den Namen Elly Maldaque Theater nicht mehr zu benutzen oder als private Benutzer hohe Mieten zu zahlen.
    Das würde für das ueTheater bedeuten, nicht mehr weiter machen zu können und mit der Kunst für sozial benachteiligte Menschen (z.B. Student_innen, Arbeiter_innen, Arbeitslose und Migrant_innen) aufhören zu müssen.
    Wir, der Internationale Kultur- und Solidaritätsverein Regensburg (IKS), finden das als Migrant_innenorganisation unangebracht.
    Was macht das ueTheater? Das ue Theater versucht mit sehr knappen Mitteln Kunst von unten für Alle zu machen.
    In der Mainstream Kunst auf großen Bühnen oder im Fernsehen werden die nicht perfekten Sprachkenntnisse von Migrant_innen instrumentalisiert, um Geld zu verdienen. Dabei wird sich auf Kosten anderer amüsiert ohne auf die Empfindungen der Betroffenen einzugehen oder sich Gedanken über deren Situation zu machen. Das ueTheater dagegen behandelt dies als gesellschaftliches Problem und zeigt Wege, wie es überwunden werden kann und auch wer diese Aufgaben übernehmen könnte und müsste. Migrant_innen und Geflüchtete werden dabei stets als gleichberechtigte Akteur_innen dargestellt.
    Ebenso versucht das ueTheater in seinen Stücken nicht vorrangig Geflüchtete zu zeigen, sondern Fluchtursachen zu bekämpfen. Es versucht statt Hetze, Hass, Vorurteile und Angst gegen Menschen anderer Herkunft zu schüren Hintergründe zu verstehen, Freundschaften aufzubauen und solidarische Gefühle zu vermitteln.
    Was macht das ueTheater noch? Es versucht zu zeigen, wie ein wahre demokratische Gesellschaft aussehen müsste, die auf Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit basiert.
    Es möchte ein auf Wahrheit basierendes Wissen über die Geschichte in Deutschland und insbesondere in der Stadt Regensburg vermitteln. Das ist für uns Menschen mit Migrationshintergrund sehr wichtig. Denn unsere Kinder lernen von Anfang an einseitig vermitteltes Wissen über die Geschichte ihrer zukünftigen Heimat und sollten auch die Geschichte dieser Stadt und dieses Landes aus anderer Sichtweise kennenlernen. Ebenso sollte dies für die Studierenden wichtig sein.
    All dies macht das ueTheater möglich für Menschen, die wegen knappem Einkommen nicht hohe Eintritte zahlen können und dadurch oft vom gängigen Theaterbetrieb ausgeschlossen sind.
    Dass diese Linie politisch und kulturell nicht zu der Regierungspartei der CSU passt, ist uns bekannt. Was für uns neu ist, ist das Verhalten des Studentenwerkes der Universität Regensburg.
    Denn dessen Aufgabe ist doch auch, sich für Menschen mit begrenzten Finanzmittel einzusetzen und diesen vielfältigen Zugang zu Kultur zu ermöglichen, also auch Zugang zu kritischer Kunst. So viel Handlungsfreiheit und Raum hätte es.
    Wir bitten das Studentenwerk alles noch einmal zu überlegen, seine Forderungen zurück zu ziehen und der weiteren das Studententheater in Elly Maldaque Theater umzubenennen. Wir als IKS unterstützen das Anliegen des ueTheaters uneingeschränkt und werden hoffentlich auch in Zukunft seine Aufführungen im Elly Maldaque Theater besuchen können.