Tanz der Kommunard*innen

Premiere

Tanz der Kommunard*innen

Emma Goldmann / Bertold Brecht

 

01. Mai 2021
Neupfarrplatz Regensburg

 


Besetzung

Tänzerin Miriam Luedtke
Tänzer Matthias Kürzinger
Geige Marlene Neuland
Gitarre, Gesang Kurt Raster

Einleitung

Hallo, wir sind das ueTheater. Wir beginnen unsere Performance mit der Lesung eines kleinen Ausschnitts aus der Autobiographie der Anarchistin Emma Goldmann "Living My Life":

„Ich lebte wieder auf. Bei den Veranstaltungen gehörte ich zu den unermüdlichsten und ausgelassensten Tänzerinnen. Eines Abends nahm mich ein junger Vetter von Sascha beiseite. Mit ernster Miene, so als wollte er den Tod eines teuren Genossen bekannt geben, flüsterte er mir zu, dass es sich für einen Agitator nicht gehörte zu tanzen. Es wäre unwürdig für jemanden, der eine treibende Kraft in der anarchistischen Bewegung werden wollte. Die schamlose Einmischung des Jungen machte mich wütend. Ich konnte nicht glauben, dass eine Sache, die für ein schönes Ideal stand, für Anarchie, für Zufriedenheit und Freiheit von Konventionen und Vorurteilen, die Verleugnung des Lebens und der Freude fordern könnte. Die Sache durfte nicht erwarten, dass ich zur Nonne und die ganze Bewegung zu einem Kloster würden. Wenn sie es dennoch tat, wollte ich nichts damit zu tun haben. Ich möchte Freiheit, mich selbst verwirklichen können, jeder soll das Recht haben, Schönes und Sinnvolles zu tun. »Das bedeutete Anarchismus für mich«, sagte ich zum ihm.″

Auf diese Geschichte von Emma Goldmann geht der schöne Spruch zurück: "Wenn ich nicht tanzen kann, ist das nicht meine Revolution."

In diesem Sinne spielen wir jetzt ein Lied von Bertolt Brecht aus seinem Stück "Die Tage der Commune" und tanzen dazu. Damit die Musik von Hanns Eisler etwas tanzbarer wird, haben wir sie verlangsamt und einen 3/4 Takt daraus gemacht, also einen Walzer. Das Lied heißt in unserer Version statt "Resolution der Kommunard:innen" "Tanz der Kommunard:innen". Der Text ist allerdings original von Bertold Brecht.


Video

 

Szenenbilder

Fotos: Herbert Baumgärtner