Mitten unter uns (I)

Premiere

Mitten unter uns (I)

Forumtheater über AnkER-Zentren

25. Juli 2019
St.-Kassians-Platz Regensburg

Hinweis: Ursprünglich war die Premiere im Elly Maldaque Theater an der Universität geplant. Doch das Studentenwerk Ndb/Opf schmiss unter missbräuchlicher Anwendung mehrere Hausverbote das ueTheater mit Polizeigewalt aus dem Theatersaal im Studentenhaus. Daraufhin entschloss sich die Gruppe zunächst zu einer privaten Aufführung in einem Schrebergarten. Die Videoaufzeichung stammt daher. Im Juli schließlich kam es endlich im Rahmen einer Kundgebung zu einer öffentlichen Veranstaltung.


Besetzung

Moderator Florian Siegmar
Mutter Kristina Selepova
Forumtheaterszenen Marlene Neuland, Johannes Paul May, Adrian Algasinger
Bühnenbild und Plakat Caro Schöttl
Recherche (Zitate von Geflüchteten) Katja Girr
Text, Bühne, Regie Kurt Raster

 


Presseinfo

„It’s like third world“

Das studentische Ensemble ueTheater führt im Elly Maldaque Theater an der Uni kommende Woche ein Dokumentar- und Forumtheaterstück über das Abschiebelager mit dem programmatischen Titel „Mitten unter uns“ auf.

„You don’t feel like living in Germany. It’s like third world.“ – „Du hast nicht das Gefühl in Deutschland zu leben. Es ist wie in der Dritten Welt“, so ein Bewohner des sogenannten AnkER-Zentrums. Von den Bewohner*innen wird es schlicht „Camp“ genannt, also „Lager“. Von Unterstützer*innen „Abschiebelager“.

Jede Bezeichnung trifft es besser als „AnkER“, denn das Wort „Anker“ steht für etwas Beruhigendes, Sicherheitgebendes. Kein Sturm kann dich wegtragen. „AnkER“ dagegen steht für „Ankunft, Erfassung, Rückführung“. „Bleiben“ ist darin nicht vorgesehen. Daher sind „AnkER-Zentren“ so gestaltet, dass Bewohner*innen möglichst keine Chance haben, Anker zu werfen.

<p">Um dies zu erreichen, werden in Camps Grundrechte, die für alle Deutschen selbstverständlich sind, außer Kraft gesetzt. Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art. 13), Bewegungsfreiheit (GG Art. 11), ausreichende medizinische Versorgung (GG Art. 2), Existenzminimum (GG Art. 1), rechtlicher Zugang (GG Art. 3), Recht auf Arbeit (GG Art. 12) – für Camp-Bewohner*innen gilt das alles nicht. Sie leben zwar mitten unter uns, aber tatsächlich in einem anderen Land. Zusätzliche Schikanen wie regelmäßige Abschiebungen mitten in der Nacht, anlasslose Polizeirazzien mit Hunden oder willkürlicher Bargeldentzug sollen die „freiwillige“ Ausreise fördern.

Mit „Mitten unter uns“, das auf umfangreichen Interviews mit Camp-Bewohner*innen fußt, will das ueTheater das Nicht-Leben in den Abschiebelagern aufzeigen. Niemand soll später sagen können, sie*er habe davon nichts gewusst.

Gefördert wir die Schulfassung des Stücks aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Video

 

Szenenbilder